„Rottal Identity – Was ist Heimat?“ ist ein 95-minütiger Dokumentarfilm über die Heimat-aktivitäten in und um Pocking und zeigt auch Aktivitäten in Bad Griesbach und Bad Füssing.
Der Film „Rottal Identity – Was ist Heimat?“ nimmt den Zuschauer exemplarisch auf eine Reise durch eine noch „funktionierende Heimat“ mit. Er dokumentiert die Heimat-Ereignisse und Feiern im Umkreis von 15 km von der Dorfgemeinschaft Schönburg mit seinen ca. 750 Einwohnern über das ganze Jahr 2015 hinweg.
Dieser Film macht sich auf die Suche nach Heimat und findet Engagement, Gemeinschaft, Authentizität und Identität.
Er zeigt Niederbayern sympathisch, unterhaltsam & philosophisch und verdeutlicht dabei wie wichtig regionale Heimat und die daraus resultierende Identität ist.
„Rottal Identity – Was ist Heimat?“ wurde ab dem 22. Juni 2017 bis Anfang 2018 in den Kinos der Region als Kinofilm gezeigt und am 15.08.2019 in seiner TV-Version vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen ausgestrahlt.
Die Rechte der TV-Version wurden nun für eine Präsentation des ganzen Films im Internet freigegeben.
Weitere Informationen zum Film sind unter www.rottalidentity.de zu finden.
Viel Spaß beim Betrachten.
1.Jh. | Gründung einer römischen Siedlung |
242 | Zerstörung durch die Alemannen |
6.Jh. | Besiedlung durch die Bajuwaren |
820 | Erste urkundliche Erwähnung als ein Perthelm seinen Besitz "ad pochingas" dem Kloster Mondsee zum Geschenk machte |
11.Jh. | Eigene Kirche als Filiale von Hartkirchen |
13.Jh. | Hofmark Pocking als adeliger Herrschaftsträger |
1806 | Selbständige Pfarrei |
1824 | Bildung einer selbständigen Gemeinde |
1879 | Anschluss an die Eisenbahn |
1971 | Stadterhebung im Zuge der Gebietsreform und freiwilliger Zusammenschluss mit Kühnham, Hartkirchen und Indling |
Pocking ist das Handels- und Dienstleistungszentrum der Region. Die fruchtbare Ebene am Unterlauf der Rott ist seit der Bronzezeit besiedelt, wie zahlreiche Bodenfunde belegen. Ins Blickfeld der Geschichte rückte Pocking in der Zeit der römischen Besatzung.
An der heutigen Indlinger Straße bestand etwa von 50 n.Chr. bis gegen das Ende des 4. Jahrhunderts eine römische Handwerkersiedlung. Jüngste Ausgrabungen brachten beachtliche Funde zutage, von
denen ein Teil im Rathaus zu besichtigen ist.
Nach dem Abzug der Römer nahmen die eingewanderten Bajuwaren das Land in Besitz. Ein ausgedehntes Gräberfeld von mehr als 500 Grabstätten wurde um 1900 bei Inzing entdeckt, aber auch in Pocking am Rande der einstigen Römersiedlungen fand man zahlreiche bajuwarische Gräber. Viele "ing"-Orte weisen auf diese Zeit der Landnahme hin. Der Name Pocking taucht erstmals 820 in den Traditionsbüchern des Klosters Mondsee auf, das durch Schenkungen an Grundbesitz im Rottal kam. In der Folgezeit wurden die Menschen und das Land in und um Pocking Besitz von verschiedensten kirchlichen und weltlichen Herrschaften. In Pocking selbst entstand eine sehr bescheidene Hofmark, die aber bereits im 16. Jahrhundert nach Ering verkauft wurde. An diese Zeit erinnert nur der Baubeginn der Pfarrkirche St.Ulrich von 1478.
Eigenständigkeit erlangte Pocking erst Anfang des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Säkularisation und der Neueinteilung Bayerns unter König Max I. 1824 wurde Pocking erstmals selbständige Landgemeinde, die sich von da an zielstrebig entwickelte. Die bedeutendste Entscheidung lag in dem Entschluss, Anschluss an das Eisenbahnnetz zu gewinnen. 1879 kam der erste Zug nach Pocking. Diese Bahnverbindung, die später nach Passau und nach Simbach weitergeführt wurde, ließ auch den Viehhandel in Pocking aufblühen, da nun Pferde und vor allem Rinder aus dem gesamten Rottal von hier aus bequem in alle Richtungen transportiert werden konnten.
Pocking wurde durch seinen Rindermarkt, zu dem sich später auch ein Pferdemarkt gesellte, zu einem Zentrum der Viehzucht, was schließlich 1908 im Bau einer eigenen Versteigerungshalle seinen Ausdruck fand. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte sich die Einwohnerzahl auf 1400 fast verdoppelt und eine eigene Zeitung versorgte die Bürger mit den neuesten Nachrichten. Großes hatten die Nationalsozialisten mit Pocking vor. Mit dem Bau des Fliegerhorstes (heutiges Gelände der Bundeswehr) sollte Pocking als geplante Garnisonsstadt völlig umgebaut werden. Die Geschichte gab der Stadt eine andere Entwicklung. Das Kriegsende brachte viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Pocking. Der Ort dehnte sich nach allen Richtungen aus und entwickelte sich zur Schul- und Einkaufsstadt. Die Gebietsreform vom 1971 brachte den Zusammenschluss mit dem Markt Hartkirchen und den Gemeinden Indling und Kühnham zur Stadt Pocking. So ist Pocking heute die zweitgrößte Stadt im Landkreis Passau mit etwa 15500 Einwohnern.
Mit dem Markt Hartkirchen ist Pocking seit dem Mittelalter eng verbunden. Ab 1143 gehörte Pocking bis zur Erhebung zur selbständigen Pfarrei als Filiale zur Pfarrei Hartkirchen. Hartkirchen selbst wird erstmals 1235 als Markt erwähnt, ist aber zweifellos viel älter und entwickelte sich wohl aus der Kaiserpfalz Inzing, die schon im 8. Jahrhundert belegt ist.
In Hartkirchen erkennt man heute noch deutlich die geschlossene Bauweise des Marktes um einen zentralen Platz. Der Markt war über viele Jahrhunderte der bedeutendste Ort diesseits des Unteren Inns und stand zeitweise in vehementer Konkurrenz zu Schärding. Er war zudem mit der Innschifffahrt verbunden und gewand daraus auch einen Teil seines Wohlstandes. Sehenswert ist die Pfarrkirche mit ihren mittelalterlichen Fresken. Auch die anderen Stadtteile wie Eggersham, Rohr, Zell, Indling, Berg und Pfaffing reichen mit ihren Wurzeln teilweise bis ins 8. Jahrhundert zurück. Von den ehemaligen Schlössern Eggersham, Rohr, Inzing und Schönburg steht nur noch das Barockschloss in Schönburg, das heute zu einem Schmuckstück restauriert wurde und in Privatbesitz ist.
Von der Kunst des ländlichen Bauens zeugen allenthalben alte und ehrwürdinge Holzhäuser, die als Blockbauten errichtet wurden und bis ins vorige Jahrhundert noch mit Stroh eingedeckt waren. Sie sind als lebendige Zeugen der Geschichte die Verbindungsglieder von der Vergangenheit über die Gegenwart zur Zukunft.
Darstellung basiert auf Texten aus dem Jahr 1996 von Heimatforscher Dr. Sebastian Kaiser (†).
Das Wappen der Stadt Pocking ist gespalten in Blau und Silber;
vorne über drei goldene Wellenleisten ein nach links gewendeter goldener Halbmond, darunter ein aus dem unteren Schildrand wachsender nach rechts gewendeter silberner Pferdekopf;
hinten unter einem erhöhten roten Schrägbalken eine bewurzelte grüne Eiche mit drei goldenen Eicheln, belegt mit zwei schräg gekreuzten blauen Schlüsseln.
Bereits in karolingischer Zeit ist Pocking urkundlich erwähnt. 820 schenkte "Perthelm" alle seine Güter "ad pochingas" dem Kloster Mondsee, dessen Wappen eine Goldene Mondsichel und drei goldene Wellen auf blauem Grund sind.
Pocking, Hauptsitz der Rottaler Pferdezucht, symbolisiert durch den silbernen Pferdekopf, blickt auf eine reiche geschichtliche Vergangenheit zurück. Die Entwicklung seit dem späten Mittelalter wird durch das Wappen der Herren von Rottau (roter Schrägbalken in Silber) sinnbildlich dargestellt. Sie waren Besitzer der Hofmark Pocking.
Das Wappen des Marktes Hartkirchen ist versinnbildlicht durch die beiden Schlüssel, die auf das Patronat St. Peter hinweisen. Die stilisierte Eiche betont, dass noch im ausgehenden Mittelalter der Ort als Stätte eines Ehaftgerichts des Gerichts Griesbach urkundlich nachweisbar ist. Sie ist zugleich redend für den Ortsnamen, der von "Hart", d.h. Wald, abgeleitet wird.
Das neue Wappen entstand nach der freiwilligen Eingliederung der Gemeinden Kühnham, Indling und des Marktes Hartkirchen nach den Entwürfen des Heimatpflegers Wilhelm Millauer.
Ehrenbürger der Stadt Pocking seit 1971
Hartkirchen wurde von den Grafen von Schaunberg gegründet und im Jahr 1235 erstmals urkundlich als Markt erwähnt. Mit dem Marktrecht waren verschiedene Privilegien verbunden, wie etwa das Recht der Selbstverwaltung, die Einziehung von Steuern, aber auch der Zuzug von Neubürgern und somit die Regelung der Gewerbetätigkeit.
Im Urkataster aus dem Jahr 1825 sind neben der Kirche, dem Mesner- und Schulhaus, dem Pfarr- und dem Kooperatorhaus etwa 60 Wohngebäude eingetragen. In nahezu jedem Haus wurde einem Gewerbe nachgegangen. Neben zwei Brauereien bestimmten die Textil- und Lederberufe wie Tuchmacher, Färber, Hutmacher, Kürschner, Weißgerber und Färber das reiche
und vielseitige Wirtschaftsleben vergangener Tage. Nicht zuletzt waren es Märkte, die Hartkirchen weithin bekannt machten. Noch heute findet jeden Herbst in Hartkirchen der traditionelle Gallus-Markt statt.
Auszug aus dem Buch Pocking Von der keltischen Siedlung zur bayerischen Stadt von Albert Krah.
Weitere Informationen zur Geschichte des ehemaligen Marktes Hartkirchen finden Sie hier.
ehemalige Gemeinde Kühnham
Die Gemeinde Kühnham ist nach ihrem ältesten Ortsteil benannt. Der politische, kulturelle und gesellschaftliche Mittelpunkt lag jedoch immer im Weiler Schönburg. Dort befanden sich die Gemeindekanzlei, die Schule, die Kirche St. Laurentius mit Friedhof, der Gutshof, das Dorfgasthaus, ein Kramer und nicht zuletzt das Schloss.
Schloss Schönburg wurde von 1676 bis 1680 von Freiherr Georg Adolf von Schönburg auf einer Geländekuppe im Hügelland errichtet. Diese von Kuppen geprägte Landschaft eröffnet einen weiten Panoramablick in das Rottal, die Pockinger Heide und ins nahe Österreich. Die auch strategisch bedeutende Lage erwies sich nicht zuletzt in napoleonischer Zeit als Vorteil: Schönburg wurde Standort einer optischen Telegraphenverbindung.
In späterer Zeit prägte Familie von und zu Arco-Zinneberg die Geschichte des Schlosses. So auch die 1879 dort geborene Mechtilde von und zu Arco-Zinneberg. Sie wurde unter ihrem ersten Ehenamen Lichnowsky als Schriftstellerin bekannt. Seit 1990 ist Schloss Schönburg in Privatbesitz. Es wurde von seinem Eigentümer aufwändig restauriert und ist Sitz einer Kunsthandlung.
Auszug aus dem Buch Pocking Von der keltischen Siedlung zur bayerischen Stadt von Albert Krah.
Weitere Informationen zur Geschichte der ehemaligen Gemeinde Kühnham finden Sie hier.
Gedenkstätten
Ungarnfriedhof
Im Jahre 1953 stimmte das Bayer. Staatsministerium des Innern der Absicht des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu, für alle auf südbayerischem Boden gefallene Ungarn eine zentrale ungarische Kriegstotenstätte zu schaffen. Für diese Gräber galten damals noch die Bestimmungen der Militärregierung. Ein Antrag auf Genehmigung der Aktion wurde beim Amerikanischen Generalkonsulat eingereicht.
Im November 1954 wurde diese Genehmigung erteilt. In Bayern stellte man 1500 Ungarngräber in 141 Gemeinden fest. Der Pockinger Gemeinderat, der dem Plan großes Verständnis entgegenbrachte, stellte am Ortsfriedhof ein besonders geeignetes 1.000 qm großes Gelände zur Verfügung. 1955 wurden die ersten Toten eingebettet und die Gräber gekennzeichnet. In den folgenden Jahren kamen Hunderte von ungarischen Kriegsopfern hinzu, die aus Behelfsgräbern geborgen wurden, wann immer die Umbettungsgruppe des Volksbundes in Orten zu tun hatte, wo solche Gräber waren. Schon fertige Anlagen, in denen der Bestand der Gräber gesichert erschien, wurden belassen. 1961 war die Aktion weitgehend beendet. In dem Ehrenhain fanden 747 Ungarn aus 115 Gemeinden die endgültige Ruhe. Von 107 Toten ist der Name nicht bekannt. 618 waren als Soldaten auf deutscher Seite gefallen. Aber auch 129 Zivilpersonen wurden geborgen, unter ihnen 32 Frauen und 56 Kinder. (Tafel auf dem Ungarnfriedhof).
Magyartemetö
1953-ban a Bajor Belügyminisztérium beleegyezett a "Népszövetség a német háborus sirok ápolására szervezet" azon javaslatába, hogy létrehozzanak egy központi temetöt az összes délbajor földön elesett magyar katona emlékére. Ezek a sirok akkoriban a katonakormány hatáskörébe taroztak. Az akció engedélyezésére a kérvényt az amerikai fökonzulátusnál nyujtottàk be.
1954 novemberében a tervet engedélyezték. Bajorország 141 településén 1500 magyar sirt tártak fel. A pockingi Képviselö Testület, amely a tervet teljes mértékben támogatta, a helyi temetöben egy 1.000 négyzetméteres területet bocsájtott rendelkezésre.
1955-ben helyezték itt el az elsö halottakat és feliratozták a sirokat. Az ezt követö években több száz magyar háborus áldozat került ide, akiket tömegsirokból exhumáltak mindazon helységekben, ahol a Népszövetség Áttelepitö Csoportja müködött.
A már meglevö sirokat, melyeknek az állapota biztositottnak látszott, érintetlenül hagyták. 1961 - re az akció befejezödött. A kegyelethelyen 747 magyar, 115 településröl találta itt meg az örök nyugodalmat. 107 halott neve irmeretlen. 618-an katonaként estek al a német oldalon. 129 civilt is találtak, közöttük 32 nöt és 56 gyereket. Nevüket emléktábla örökiti meg a pockingi magyar temetöben.
KZ - Mahnmal
Nach der Machtübergreifung 1933 richteten die Nationalsolzialisten sehr schnell Konzentrationslager ein. Eines dieser Lager befand sich in Flossenbürg in der Oberpfalz. Von Flossenbürg aus wurden an die 400 songenannten KZ-Arbeitslager beschickt, in denen kleine Gruppen aus Häftlingen bis zu ihrem physischen Ende härteste körperlicher Arbeit zu verrichten hatten. Ein solches Außenlager wurde 1945 auch beim Fliegerhorst in Waldstadt eingerichtet. Die Arbeiten an dem Mahnmal, das von dem ehemaligen KZ-Häftling, Ingenieur A. Perkal, entworfen worden war begannen noch 1945. Das Zentrum des Denkmals bildet ein 17 m hoher Obelisk mit einer gebrochenen Spitze, die das zerstörte Leben symbolisiert. Eine Plastik zeigt im elektrischen Draht hängende Häftlinge. Auf der Tafel standen die Namen der Toten. Das Gedenken war in sechs Sprachen geschrieben. Für die Pflege sorgt die Stiftung Bayerische Gedenkstätten.
Gedenktafel "NeuGajdobra"
Etwa 2 km von Pocking, Richtung Passau entstand auf beiden Seiten der B 12 der Ort Neu-Indling. Als in den Jahren 1945 bis 1948 unzählige vertriebene Deutsche ins Rottal kamen, war hier große Wohnungsnot. Da kauften sich im Mai und Juni 1950 die aus Neu-Gajdobra in der Batschka stammenden Geml Matis, Kühn Djuri und Zindl Jergl, sowie der Böhmerwäldler Hable Rudi vom Bauern Sagmeister in Erben Grund, um sich Wohnungen zu bauen. Ohne Genehmigung begann das Bauen mit Barackteilen aus dem Lager Waldstatt. Alles dies war möglich durch die stille Duldung des Bürgermeisters Franz Birndorfer und seines Sekretärs Franz Krah. Schon im Nov. 1950 zogen Zindl, Kühn und Geml in ihre Häuser ein. An dies alles sollen diese Steine erinnern, auch an 244 ermordete und in den Todeslagern Titos durch Hunger und Seuchen zu Tode gebrachten Landsleute des kleinen Schwabendorfes Neu-Gajdobra (Weckerle).